EIN LANDGUT WIRD ZUM GEMEINSCHAFTLICHEN WOHNPROJEKT
Das älteste Gebäude, das »Querhaus« ist 1870 errichtet, wunderschön aber auch recht baufällig. Nach unserem Einzug mussten wir ein riesiges Loch im Dach reparieren lassen und einige Balken auswechseln. Momentan nutzen wir das Gebäude als Lagerplatz und als große Werkstatt.
Wann die »Alte Scheune« – unser erstes Wohnhaus – errichtet wurde, ist uns nicht bekannt. Früher war es mal die Scheune des Hofes, in die zu DDR-Zeiten vier fast baugleiche Wohnungen eingebaut wurden, die für waren LPG-Arbeiter*Innen bestimmt waren. Unsere Nachbarn berichten, dass früher, ähnlich wie heute, auch sehr viele Kinder über den Hof rannten und reihenweise im Mühlgraben, feiwillig oder auch nicht, baden gingen.
Die dritte Seite unseres Hofes wird von dem alten Gutshaus dominiert. Ein gewisser Camillo Berndt ließ sich dieses Haus 1914 bauen und verwendete gutes Baumaterial. Ein sehr solider Dachstuhl, eine schön steingefließte Treppe, hohe große Räume mit runden Fensterlaibungen und ein sehr großer Stall mit riesiger Tenne deuten auf einen wohlhabenden Bauherrn hin. Dieses Haus wird gerade von uns saniert und auch schon wieder bewohnt.
WOHNEN AUF DEM HOF UND IN DER GENOSSENSCHAFT
Momentan gibt es sechs bewohnte Wohnungen auf unseren Hof, eine weitere und letzte ist im Ausbau. Die Sanierungen versuchen wir nach ökologischen Maßstäben durchzuführen, wobei das manchmal im Widerspruch zu der bauphysikalische Realiät und den vorhandenen Ressourcen steht. Die Wohnungen haben fast alle Naturfussböden (Kork und Holz) und Wände mit Lehm- oder Kalkputze. Es wird viel mit Holz gebaut und bei Farben und Ölen auf die Umwelt geschaut. Die Mieten sind nach Wohnungsgröße bemessen und bewegen sich im sozial verträglichen Bereich. Neben den Wohnungen findet ein Großteil des Lebens auf dem Hof, den Wiesen und den kleinen Gartenflächen unseres Geländes statt. Unsere Schafe helfen uns bei der Bewältigung des großen Grasfläches auf dem Grundstück und sonst machen wir, soweit wir es schaffen, kleine Schritte bei der Gestaltung. Die Obstbäume versprechen eines Tages uns viel Einkoch-Arbeit anzubieten, einige Sträucher und noch junge Bäume werden sich in den nächsten Jahren entfalten, und der Gemüse sowie Blumen-Anbau wird größer und bunter von Jahr zu Jahr.